Beim Naturdarm zählt noch Handarbeit. Bis heute hat sich der Rohstoff den natürlichen Approach bewahrt. Allein Wasser und Salz sorgen für Reinheit und lange Haltbarkeit. Mit innovativer Technologie und unter höchsten Hygienestandards produzieren die deutschen Darmbetriebe exzellente Ware, die in der ganzen Welt gefragt ist.
Hier ein Überblick über verschiedene Prozesse, die der Rohstoff bis zur Auslieferung an den Kunden aus Industrie, Handwerk oder Handel durchläuft:
Ein Auge für die Herkunft
Schafs-, Schweine- und Rinderdärme sind auch für das ungeübte Auge, beispielweise anhand des Durchmessers, zu unterscheiden. Die erfahrene Fachkraft im Verarbeitungsbetrieb „liest“ aus der Rohware aber noch viel mehr. So lässt allein die Farbe Rückschlüsse auf die Herkunft zu. Ein Saitling vom Schaf aus Australien, der „Star“ unter den Naturdärmen, ist zum Beispiel heller und zarter als die Ware aus dem Orient.
Qualitäts-Check per Luftdruck und Wasser
Ein anspruchsvoller „Stress-Test“ für den Naturdarm: Rinderdärme werden mit Luft gefüllt, um die Ware auf Kaliber, Länge, Lochfreiheit und Farbe zu überprüfen. Das Verfahren kommt vor allem bei großkalibrigen Naturdärmen zum Einsatz.
Kleinkalibrige Ware wie enge Schweinedärme und Saitling werden mit Wasser gefüllt, um Maße, Farbe und Spritzfestigkeit zu prüfen. Bei gröberem Brät sind die sogenannten „Spritzlöcher“ kein Problem, bei feinem Brät müssen die Därme verlässlich dicht sein.
Damit die Abnehmer ihre Ware immer „passgenau“ bekommen, wird in den Betrieben sorgfältig kalibriert. Zur Überprüfung dient der Kalibrierblock. Er misst den Durchmesser der Wursthülle auf den Millimeter exakt. Welches Kaliber die Ware jeweils hat, markieren die Betriebe mit der Farbe des Kunststoffrings, der die Därme bündelt.
Handlich und convenient verpackt
Die Kunden haben unterschiedliche Anforderungen. Für jede gibt es im modernen Darm-Betrieb die passende Lösung. „Soft-Tubes“ zum Beispiel sind faltbar und passen in hoher Stückzahl ins Fass. Diese Därme sind vorkonfektioniert und werden auch in der industriellen Wurstherstellung schnell und effizient eingesetzt. Auch große Gebinde im 200-Liter-Fass oder handliche Einheiten von 1 bis 3 Hank im Netz sind erhältlich. Speziell für die Abnehmer kleinerer Menge, beispielsweise aus der Metzgerei, dem Einzelhandel oder dem Privathaushalt, gibt es füllfertig verpackte Naturdärme im Beutel à 1 Hank.
Der Naturdarm hat sich über die Jahrhunderte seinen Stellenwert als Wursthülle der ersten Wahl erhalten. Dank der Innovationskraft der Betriebe und dem Einsatz moderner, konsequent kundenorientierter Technologien ist das Naturprodukt heute ein verlässlicher und verarbeitungssicherer Rohstoff, der nach wie vor als Qualitätsmerkmal einer guten Wurst gilt. Es kommt eben auf die Verpackung an.